Abhinaya Darpaṇa

Die Eszens des Nāṭya Śāstra

आङि्गकं भुवनं यस्य वािचकं सर्ववाङ्मयमं ।
आहार्यं चन्द्रतारािद तं वन्दे सात्त्विकं शिवम् ।।

āngikam bhuvanam yasya vāִcikam swara vāṅmayam |
āhāryam candra tārādi tam vandē sāttvikam Śivam ||

Vor Ihm, dessen Körper die Welt ist, dessen Sprache alle Zungen der Welt umfasst,
dessen Schmuck der Mond und die Sterne sind, vor Dir Śiva, der allen emotionalen Ausdruck verkörpert, verneige ich mich.

 

In diesem Eingangsvers des Abhinaya Darpaṇa wird der Gott Śiva in seiner Form als König des Tanzes, als Naṭaraja, angerufen. Das Bild, das hier ausgeschmückt wird, spielt auf die vier Formen des Abhinaya, also die Aspekte des Ausdrucks an, die später im Text noch erläutert werden:

  1. Der Ausdruck durch den Körper (hier das Universum) ist Āṅgika Abhinaya
  2. Der Ausdruck durch die Sprache (hier alle Sprachen) ist Vācika Abhinaya
  3. Der Ausdruck durch das Kostüm (hier Mond & Sterne) ist Āhārya Abhinaya
  4. Der emotionale Ausdruck, der Sāttvika Abhinaya genannt wird

 

Nach diesem Eingangsgebet fährt Nandikeśava fort, indem er erzählt wie er vom Gott Indra selbst den Auftrag erhielt, eine Zusammenfassung des (Wissens-)Ozeans des Weisen Bharata zu verfassen – also vom ‚Nāṭya Śāstra‘. Indra sagt, er wolle so schnell die Grundlagen der Bühnenkunst für einen Wettbewerb erlernen.

Nachdem die Entstehung des Abhinaya Darpaṇa also geklärt ist, erzählt Nandikeśava vom göttlichen Ursprung der Tanzkunst: Vor langer Zeit wurden dem Weisen Bharata die Regeln der dramatischen Kunst vom Gott Brahma und der Tanz, der kraftvolle und der sanfte, vom göttlichen Paar Śiva/Parvatī anvertraut. Diese Kunst gab er über seine Schüler weiter an die Menschen. Brahma selbst, heißt es weiter, habe das Nāṭya Śāstra aus Elementen der klassischen vier Veden komponiert, weshalb dieses jedem der es befolgt zu einem guten Leben verhelfen kann.

Nandikeśava beginnt seine Unterweisungen, mit einer Aufteilung von dramatischer Darstellung in drei Kategoriern vornimmt: Naṭya - Nṛtta - Nṛtya
Folgende Definitionen dieser drei zentralen Termini werden im Abhinaya Darpaṇa gegeben:

  • Naṭya ist ein (Tanz-)Drama: voller überlieferter Geschichten und Motive
  • Im Nṛtta ist die Erzeugung von spezifischen Emotionen nebensächlich
  • Derweil geht es im Nṛtya die genaue Darstellung von Gefühlen und Emotionen

 

Diese drei verscheiden Formen von Tanz- Naṭya, Nṛtta und Nṛtya - können wiederum von zweierlei Art sein, nämlich

  • Lāsya = zart und grazil und
  • Tāṇḍava = stolz und aufwühlend

 

Nach diesen Definitionen geht Nandikeśava die äußeren Umstände einer Aufführung ein. Er beginnt mit angemessenen Anlässen die da wären Krönung, Fest, Pilgerfahrt, Hochzeit, das Treffen von Freunden, Ankunft von Gästen und Geburt eines Sohnes, auf jeden Fall sollten aber (Tanz-) Aufführungen ständig an Königshöfen organisiert werden. Er fährt fort mit einer Beschreibung der wunderbaren Eigenschaften des Theaters und zählt dann auf, welche Qualitäten die einzelnen Mitglieder und Elemente des Ensembles besitzen oder auch auch lieber nicht besitzen sollten.

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